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Der Eismeister-Check

Lausanne HC in der Saison 2025/26: Die grosse Vorschau mit Spielernoten

The PostFinance Top scorer kid huddles with the Lausanne's players, prior the fifth leg of the National League Swiss Championship final playoff game between Lausanne HC, LHC, and ZSC Lions, ZSC,  ...
Dieses Jahr soll es klappen mit dem Lausanner Meistertitel.Bild: keystone
Der Eismeister-Check

Lausanne und das Unmögliche möglich machen – Teil III

Zweimal ist Lausanne erst im Final gegen die ZSC Lions gescheitert. Die Substanz reicht zu einem dritten Anlauf. Aber dann wird sich das Zeitfenster zum meisterlichen Ruhm schliessen.
07.09.2025, 10:4707.09.2025, 15:45
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Lausanne hat zum ersten Mal in seiner Geschichte die Qualifikation gewonnen und zum zweiten Mal hintereinander den Final erreicht. Und nun also der dritte Anlauf, um das Unmögliche – den ersten Titel der Klub-Historie – möglich zu machen.

Sportdirektor John Fust hat bei viel Umsatz auf dem Transfermarkt die einheimische Substanz weitgehend bewahrt und die Ausländerpositionen – Liga-Topskorer Austin Czarnik kommt vom SCB – eher besser besetzt. Auch wenn die neuen Spieler gut einen Drittel des Teams ausmachen, so ist der Kern geblieben. Cheftrainer Geoff Ward wird dazu in der Lage sein, die Neuen zu integrieren und den Frieden unter den hochkarätigen sieben ausländischen Schillerfaltern zu wahren.

Die Besten
Schnellster Läufer: Erik Brännström
Bester Stocktechniker: Drake Caggiula
Bester Bullyspieler: Auston Czarnik
Härtester Spieler: Aurelien Marti
Bester Spielmacher: Dominik Kahun
Bester Defensivstürmer: Damien Riat
Bester Offensivverteidiger: Sami Niku
Bester Defensivverteidiger: Erik Brännström
Härtester Schuss: Ahti Oksanen
Grösstes Entwicklungspotenzial: Nathan Vouardoux
Am meisten Kampfkraft: Ken Jäger
Kaltblütigster Realisator: Auston Czarnik
Am meisten unterschätzt: Yannick Zehnder
Problemspieler: Dominik Kahun
MVP: Antti Suomela

Auf der zentralen Position der Goalies ist Lausanne mit dem Rückkehrer Connor Hughes und Kevin Pasche so gut besetzt wie kein anderes Team. In Lausanne ist eine ganze Organisation auf einer Mission und ein leidenschaftliches Publikum liefert die Energie, die noch einmal zu einem spielerischen Hurra reichen wird. Den Titel zu verteidigen, ist schwierig genug. Ein dritter Anlauf nach zweimaligem knappen, dramatischen Scheitern ist noch schwieriger. Wenn es Lausanne diese Saison nicht schafft – wann dann?

Team-Bewertung

Auf einer Skala von 1 bis 10 Pucks.

Trainer – 9 Pucks

Geoff Ward hat das Team am 6. November 2022 übernommen und es zweimal hintereinander in den Final und letzte Saison zum Qualifikationssieg geführt. Noch eindrücklicher: Es ist ihm gelungen, die Mannschaft in einem emotionalen und bisweilen zum Chaos neigenden Umfeld zu stabilisieren. Sein Vertrag ist bis 2028 verlängert worden. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass er im Frühjahr 2028 noch Cheftrainer sein wird. Aber in der nächsten Saison ist die Entlassungsgefahr gleich null. Wäre da nicht die Maximalnote fällig? Nein. Wer als Trainer zweimal hintereinander den Final verliert, verdient keine Maximalnote. Punkt.

Torhüter – 10 Pucks

Connor Hughes, der Finalheld von 2024, ist zurück und Kevin Pasche, der Finalheld von 2025, ist geblieben. Lausanne ist das einzige Team der Liga mit zwei Nummer-1-Goalies. Können zwei «Alphatiere» zusammen glücklich werden? Eigentlich nicht. Aber Geoff Ward und sein schlauer Sportdirektor John Fust werden dazu in der Lage sein, dass dieser Konkurrenzkampf keine zerstörerische, sondern eine beflügelnde Wirkung entfaltet.

Connor Hughes de retour au Lausanne HC.
Connor Hughes ist zurück in Lausanne.Bild: fxp-fr-sda-rtp

Verteidigung – 7,5 Pucks

Lausanne war letzte Saison defensiv hinter den ZSC Lions und Langnau die Nummer 3 der Liga. Die Abgänge der beiden defensiven WM-Silberhelden Andrea Glauser (Prag 20924, Stockholm 2025) und Lukas Frick (Kopenhagen 2018) können nicht kompensiert werden. Aber die Defensive, abgesichert von zwei exzellenten Goalies, ist immer noch stabil genug für einen Spitzenplatz. Der wahre defensive Stresstest folgt erst in den Playoffs.

Sturm – 9,5 Pucks

Die offensiven Ausländerpositionen sind besser besetzt. Die viertbeste Offensive der letzten Saison wird mindestens gleich produktiv sein. Ein Problem ist geblieben: Die Kadertiefe reicht für die Qualifikation. Aber sie ist für allerhöchste Aufgaben zu gering: Wer für das entscheidende Finalspiel nur noch Stefan Rüegsegger, Benjamin und Jordann Bougro für die vierte Linie aufbieten kann, wird nicht Meister.

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Spielernoten

  • Stürmer
  • Verteidiger
  • Torhüter
Player Image

Nation Flag

Aktuelle
Note

info
  • 7

    Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.

  • 6-7

    Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.

  • 5-6

    Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.

  • 4-5

    Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.

  • 3-4

    Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.

  • Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.

Punkte

Goals/Assists

Spiele

Strafminuten

  • Er ist

  • Er kann

  • Erwarte

Noten, die noch nichts über die Mannschaft sagen …

War es je so schwierig, Mannschaften einzuschätzen wie vor der Saison 2025/26? Nein, wahrscheinlich nicht. Wir wissen zwar aus Erfahrung, dass es mindestens eine Überraschungs-Mannschaft und einen strauchelnden Titanen geben wird. Aber wer wird positiv überraschen? Langnau? Ambri? Ajoie? Und wer gerät in den Strudel einer Krise? Erneut der Servette? Aber vielleicht helfen ja unsere Noten bei der Einschätzung.

Die Noten, aufgeschlüsselt nach Bedeutung:
7 Ein Führungsspieler (Leitwolf), der nicht nur ein Spiel entscheiden, sondern darüber hinaus sein Team auf und neben dem Eis besser macht. Beispiele gibt es auf allen Positionen.

6–7 Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann, aber nicht permanent die Rolle eines charismatischen Leitwolfes übernimmt.

5–6 Guter NL-Spieler, oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen und es im besten Falle zum Rollenspieler in Operettenländerspielen bringen, oder Talente, denen wir viel zutrauen.

4–5 Spieler für den 3. oder 4. Block, altgediente Haudegen oder Frischlinge, die erst einmal die Liga erkunden oder im Herbst ihrer Karriere immer noch viel zum Wohl des Teams beitragen können.

3–4 Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.

Statistiken sagen viel. Aber alle haben sie. Gibt es mehr als nur diese allgemein zugänglichen Zahlen? Ja. Eine Bewertung jedes einzelnen Spielers. Deshalb benoten wir jeden unserer Helden des rutschigen, eisigen Spielfeldes. Wir polemisieren damit sozusagen nach Noten. Aber leicht machen wir uns die Sache nicht. Unsere Noten basieren bei Weitem nicht nur auf unserem unzulänglichen Urteilsvermögen. Wir folgen auch den Einschätzungen der wahren Kenner, der Trainer, Sportchefs, NHL-Scouts. Und ein Problem können wir nicht lösen: Alle Beurteilungen basieren auf den Leistungen in der Vergangenheit. Was einer in Zukunft leisten wird, bleibt reine Spekulation.

Wenn wir wissen wollen, wie gut eine Mannschaft ist bzw. sein wird, können wir einfach den Noten-Durchschnitt ausrechnen. Oder? Aber so einfach ist es leider nicht. Ob aus hochkarätigen Spielern mit hohen Noten tatsächlich eine starke Mannschaft wird, ist nämlich höchst ungewiss. Es ist keineswegs sicher, dass eine Mannschaft tatsächlich so gut spielt, wie sie es aufgrund der Bewertung der einzelnen Spieler eigentlich müsste. Das zeigt auch, welche Gestaltungskraft gute Trainer haben. Sie können mehr aus einem Team herausholen, als unsere Noten vermuten lassen. Unsere Noten sagen letztlich noch nichts über die Mannschaft. Wer sich bei den Prognosen trotzdem auf diese Noten verlässt, ist selbst schuld.

Prognose

Platz 3 (Vorjahr: Platz 1)

Die Energie, die Leidenschaft und die spielerische Substanz reichen eigentlich erneut für den Qualifikationssieg. Aber eine Wiederholung ist immer schwierig und die erneute Zusatzbelastung Champions League macht die Sache auch nicht einfacher.

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